das maß ist voll!

Ein meist emotionaler Ausspruch, dessen Ursprung weit ins Mittelalter zurückreicht.

Auf der Suche nach neuen Schätzen für mein Lädchen, bin ich diesen Sommer im Internet auf ein seltenes und formschönes Objekt aus massivem Eichenholz gestoßen:

Ein Hohlmaß – auch Getreidemaß, Fruchtmaß, Metze, Simmer genannt. Aber auch die Redewendung

„sein Licht unter den Scheffel stellen“

findet ihren Ursprung in diesem Gefäß – dem Scheffel – mit dem bis zur Einführung der Maßeinheit Kilogramm, das Getreide gewichtet und transportiert wurde. Der Scheffel aus Metall wurde ebenso im Kohle-Bergbau als Maß-Einheit verwendet

Schon in der Bergpredigt heißt es „…man zünde auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter einen Scheffel, sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Hause sind“ (Matthäus 5,14)

„Geld scheffeln“ – auch diese Redewendung lässt sich auf dieses wunderschön handwerklich gearbeitete Behältnis aus massiver Eiche und Eisen zurückführen.

Es erfüllt mich nicht nur mit großer Freude und Glück, diese alten und dekorativen Schätze vorsichtig zu reinigen und das ausgetrocknete Holz lediglich mit ein wenig Leinöl zu behandeln, sondern auch etwas über ihre Geschichte und Verwendung zu erfahren.

Auf manchen Dachböden oder Scheunen tauchen diese alten Hohlmaße vereinzelt noch auf.

Deutschland übernahm erst in den Jahren 1870 – 1872 ein einheitliches komplexes Maßsystem – das „metrische System“.

Mit Einführung der Maßeinheit „Kilogramm“ und der Nutzung von Waagen wurde das Hohlmaß abgelöst. „Von 1889 bis 2019 bildete der Internationale Kilogramm prototyp (auch das Urkilogramm genannt) das Referenznormal für die Maßeinheit Kilo gramm. Er wird in einem Tresor des Inter-nationalen Büros für Maß und Gewicht (BIPM) in Sèvres bei Paris aufbewahrt. Es handelt sich um einen Zylinder von 39 Millimeter Höhe und 39 Millimeter Durchmesser, der aus einer Legierung von 90 % Platin und 10 % Iridium besteht.“ (Quelle: Wikipedia)

Ich bin maßlos begeistert!  😉

wieso der ganze alte kram?

Mit unserer modernen Lebensweise stoßen wir mehr und mehr an Grenzen.

Neuware wird nicht mehr für die Ewigkeit produziert. Wir konsumieren und werfen weg – und kaufen wieder „neu“. Die Materialien sind heutzutage kaum noch nachhaltig, Kunststoffe und Mikro-Plastik belasten die Umwelt und gelangen auch in den menschlichen Organismus.

Jahrzehnte „alte“ Ware ist von bemerkenswerter Beständigkeit und überzeugt mit hoher Qualität – oftmals noch handgearbeitet und ohne gefährlichen Rückstände oder umweltbelastenden Materialien.

Heute erscheint eine solche Produktionsweise wirtschaftlich nicht mehr rentabel.

Manchmal benötigen vermeintlich „altmodische“ Objekte nur ein neues Arrangement – oder eine Verwandlung ihrer ursprünglichen Funktion – und etwas liebevolle Zuwendung.

Jedes einzelne „Fundstück“ erfährt Wertschätzung – Staub und Schmutz werden mit Schleifpapier, Eisenbürste, Essig oder Kernseife entfernt. Poliert wird mit Leinöl (Holz) oder selbst her gestelltem Zitronen-Reiniger (Metalle).  Die alten Schätze mit Charakter erstrahlen in neuem Glanz – und sind bereit für ein zweites Leben – sie harmonieren hervorragend auch mit einem modernen Interieur.

Diese antike Garderobe aus massivem dunklen Eichenholz und handgeschnitzten Ornamenten war in einem tadellosen Zustand – kam aber etwas angestaubt daher. Die Haken bestehen aus hochwertigen schmied-eisernen Nägeln!

Nach einem kleinen „Make Over“  erstrahlt die antike Hakenleiste in neuer Schönheit – bereit für die nächsten 100 Jahre …

Überzeugt Euch gerne selbst – schaut doch einfach mal vorbei in meinem kleinen Lädchen

wertSCHÄTZEnd HINTER DER BURG

antik – vintage – mid century – dekoration

oder online bei „eBay-Kleinanzeigen

alte(s) liebe(n)

Während der Renovierung unseres Hauses habe ich eine alte Liebe wiederentdeckt, die Jahrzehnte lang unter Excel-Tabellen, Roadmaps, Projektlisten, unzähligen Sitzungen und Protokollen verschüttet  lag.

Natürlich mussten wir vieles wegwerfen und entsorgen, das lässt sich gar nicht schönreden.

Aber bei jedem Stück, das zum Baucontainer getragen wurde –  und es waren am Ende 13 Container voll –  stellte ich mir die Frage „Muss das wirklich weg? (Wie) könnte ich es verwandeln und neues Leben einhauchen?

Muss dieses Teil wirklich wieder funktionieren oder darf es am vermeintlichen Ende seiner Tage nicht einfach nur dekorativ sein?

Mit zwei antiken Nachtkästen meines verstorbenen Schwiegervaters Hans fing also vor 3 Jahren alles an – nachdem ich diese mit mineralischer nachtblauer Kreidefarbe gestrichen hatte –  sind sie zu echten Schmuckstücken in unserem Schlafzimmer geworden.

So finden sich mittlerweile sehr zahlreiche kleine und große Erinnerungsstücke in unserem Haus und Garten wieder – entweder mit neuem Anstrich oder einer veränderten Funktion.

Die einzigartige Ausstrahlung dieser alten Möbelstücke ist einfach durch Nichts zu ersetzen – die Anziehungskraft eines schwedischen Einrichtungshauses war plötzlich wie weggeblasen!

 Nachhaltig & Wertschätzend

Mir gefällt der Nachhaltigkeits-Gedanke, ganz bewusst und wertschätzend mit Dingen aus einer vergangenen Zeit umzugehen.

Wir versuchen – so weit wie möglich – ohne Plastik und Kunststoffe zu leben. Wenn irgendwie machbar, kaufen wir Möbel und Kleidung aus zweiter Hand.

Während der Corona-Krise haben wir auch einen kleinen Naturkostladen im Nachbarort Grassau sehr zu schätzen gelernt.

Auch von diesem tollen Laden und seinem Besitzer werde ich bald an dieser Stelle berichten.

Die Natur beschenkt uns reich – und wir haben es verlernt mit der Natur zu leben.

Wir müssen nicht zwingend kaufen – nur unsere Sinne wieder sensibilisieren.

Aus welche natürlichen Ressourcen können wir schöpfen?

Wieso dieses alte Wissen nicht wieder schätzen lernen?

 

hinterm horizont geht´s weiter

Ein eigener Blog war schon immer mein Traum. Zwar hatte ich schon viele inhaltliche Ideen – mich interessieren auch Themen wie Nachhaltigkeit, Ökologie, aber auch politische, soziale und gesellschaftliche Fragen treiben mich um…

Der Blog scheiterte bislang einfach am technischen Grundverständnis – und an meiner Ungeduld.  Ausserdem waren die Dinge  irgendwie noch nicht ganz reif und ausgegoren.

Und doch ist er jetzt da – mein eigener kleiner Blog, eingebettet in die Website „hinter-der-burg.de“.

Manchmal wird es nur ein Foto, eine Rezeptidee oder ein schönes Ausflugsziel im Chiemgau sein, das ich mit Euch teilen möchte.

Ein virtueller Ort für Ideen, Impulse, Geschichten und Fotos.

 DANKE an meinen Mann!

Manchmal weiß man nicht, wohin die Reise führt – aber ohne Mut und Zuversicht wird es keine Veränderungen in Deinem Leben geben, nur Stillstand. Danke für unsere gemeinsame Reise – oder wie Du sagst „jeder Tag mit Dir ist ein Abenteuer“…

„Ich bin davon überzeugt,
dass irgendwann alles eines Tages
Sinn machen wird.
Bis dahin gehe ich weiter
Lächelnd meinen Weg,
höre auf mein Herz,
folge meiner Seele
und
glaube an Wunder“
(Steve Santana)
 

„Horizonte“ – Panorama-Fernrohr am Chiemsee-Ufer im Strandbad Breitbrunn