(m)und schutz…?

Die oftmals gewaltbereiten Demonstrationen und Proteste gegen die Corona-Maßnahmen in Deutschland entsetzen und beschämen mich zutiefst. Und sie machen mich fassungslos und traurig.

Nicht nur weil rechte Populisten und Krawallmacher auf diesen Demos mitmarschieren, sondern weil ein ganz großer Teil unserer Gesellschaft noch immer nicht begriffen hat, dass die Vermeidung jedes einzelnen Kontaktes Menschenleben rettet.

Wie muss es sich für die Menschen in Belarus in Weißrussland anfühlen? Für Menschen, die für ihre Freiheit ihr Leben riskieren! Die von Polizisten geprügelt, in Polizei-LKWs gezerrt und weggesperrt werden. Für wie lange?

Seit Monaten gehen diese mutigen Menschen auf die Straße – riskieren ALLES – um sich von einer Diktatur zu befreien.

Die Menschen auf Lesbos haben Angst vor dem nächsten Winter, es gibt keine Heizung in den Lagern. Bürgerkrieg in Syrien, IS-Terror, unzählige menschliche Schicksale weltweit – Menschen ohne jeglichen Schutz.

In Deutschland geht es nur um eine zeitliche Begrenzung von Freiheit, um Menschenleben zu schützen, um einen Kollaps im Gesundheits-System zu vermeiden.

Auch für die Menschen hier in Deutschland, für die dieser Virus schlicht den Tod bedeuten kann, die Angst haben, vor die Tür zu gehen – müssen diese Protest-Demonstrationen kaum zu ertragen sein.

Viele ältere Mitbürger, die noch den Zweiten Weltkrieg und dessen Folgen am eigenen Leib erfahren mussten, ertragen mit großer Geduld und Disziplin diese Maßnahmen. Vielleicht weil sie noch aus eigener Erfahrung wissen, dass man nur mit Zusammenhalt, Geduld und Disziplin – und auch mit einer Portion Demut – eine solche Krise als Solidar-Gemeinschaft bewältigen kann.

Das Ausmaß und die Aggressionen dieser Demonstrationen entsetzt mich, weil sich diese Menschen entmündigt und ihrer Freiheit beraubt fühlen. Meines Erachtens ist es grob fahrlässiger Egoismus, der unsere Gesellschaft wie ein Pilz befallen hat. Dafür gibt es leider keinen Impfstoff – und ich frage mich, wie kann das sein?! Wann fing es an? Dass grundlegende Werte nicht mehr gelebt werden? Wo steuern wir hin – ohne Demut und Dankbarkeit – ohne das Erkennen, dass wir trotz  temporärer Einschränkungen in Freiheit leben dürfen?

Wenn ich diese Bilder von Großdemos in den Nachrichten sehe, möchte ich laut rufen „Herr, lass Hirn regnen!“

Aber auch Herz und Mitgefühl…

 

polyme(e)r

Es gibt wohl kaum einen Stoff, der sich so unangenehm anfühlt auf der Haut wie Polyester – besonders im Sommer.

Als würde unser größtes Sinnesorgan sich gegen dieses synthetische textile Gewebe wehren.

Bereits vor vielen Jahren habe ich „intuitiv“ sämtliche Polyester-Kleidung aus meinem Kleiderschrank verbannt.

Damals wusste ich noch nicht, dass im Gewebe enthaltenen künstlichen Polymere auch aus Erdöl gewonnen werden – genau wie Plastik und Kunststoffe.

Eine Studie der International Union for Conservation of Nature ergab, dass zurzeit 35 Prozent des primären Mikroplastiks im Meer vom Faserabrieb der Textilwäsche stammt“. Link

Also gut 1/3! Als ich das las – hat es mich aus den Socken gehauen. Bislang war es für uns Verbraucher „ausreichend“, die Plastik-Verpackungen im Supermarkt möglichst zu meiden – alternativ im Bio-Laden oder auf dem Wochenmarkt einzukaufen.

Ich frage mich, wieso nach diesen Erkenntnissen nicht auch der textilen Produktion von Polyester gesetzlich Einhalt geboten wird?

Namenhafte Marken und medial sehr präsente Designer

verkaufen ihre aktuellen „Polyester“ Sommer-Kollektionen – auch im mittleren und hohen Preis-Segment. Recyceltes Polyester wird u. a. von einer großen schwedischen Modemarke als consious gelabelt.

Der im wahrsten Sinne des Wortes Billig-Stoff ermöglicht höhere Gewinne – zu Lasten der Umwelt – Mikroplastik gelangt  über Atmung und Nahrung in den menschlichen Organismus.

#polyester – auch hier hilft nur Boykott und Augen auf beim (Online) Shopping.

ein sommer ohne johannisbeeren

ist irgendwie kein richtiger Sommer für mich.

Das Ernten am frühen Morgen im kühlen Garten – bevor die große Hitze kommt –  ist ein schönes Ritual. Mit der zweiten Tasse Kaffee geht es in den Garten. Ich liebe das leuchtende Rot und die Säure dieser Früchte.

Ein leckerer Aufstrich für das Sommer-Frühstück?

Marmelade – ohne Gelierzucker

An den Geschmack muss man sich zwar erst mal gewöhnen, weil der Körper auf (Industrie) Zucker konditioniert ist. Der reine Fruchtgeschmack der Beeren ist aber intensiver. Mit der Rezeptur kann man ja etwas spielen und experimentieren.

500    Gramm Johannisbeeren (oder andere Früchte)

1 – 2   süße Äpfel (oder mehr…) müssen nicht geschält werden.

8         Datteln (oder mehr…)

100 ml Wasser

Äpfel und Datteln klein schneiden, alle Zutaten in einen Topf, 15 Min. köcheln lassen unter ständigem Umrühren, ggf. kurz Pürieren und in Gläser abfüllen.

Diese „zuckerfreie“ Marmelade sollte zeitnah verzehrt und im Kühlschrank aufbewahrt werden.

wieso der ganze alte kram?

Mit unserer modernen Lebensweise stoßen wir mehr und mehr an Grenzen.

Neuware wird nicht mehr für die Ewigkeit produziert. Wir konsumieren und werfen weg – und kaufen wieder „neu“. Die Materialien sind heutzutage kaum noch nachhaltig, Kunststoffe und Mikro-Plastik belasten die Umwelt und gelangen auch in den menschlichen Organismus.

Jahrzehnte „alte“ Ware ist von bemerkenswerter Beständigkeit und überzeugt mit hoher Qualität – oftmals noch handgearbeitet und ohne gefährlichen Rückstände oder umweltbelastenden Materialien.

Heute erscheint eine solche Produktionsweise wirtschaftlich nicht mehr rentabel.

Manchmal benötigen vermeintlich „altmodische“ Objekte nur ein neues Arrangement – oder eine Verwandlung ihrer ursprünglichen Funktion – und etwas liebevolle Zuwendung.

Jedes einzelne „Fundstück“ erfährt Wertschätzung – Staub und Schmutz werden mit Schleifpapier, Eisenbürste, Essig oder Kernseife entfernt. Poliert wird mit Leinöl (Holz) oder selbst her gestelltem Zitronen-Reiniger (Metalle).  Die alten Schätze mit Charakter erstrahlen in neuem Glanz – und sind bereit für ein zweites Leben – sie harmonieren hervorragend auch mit einem modernen Interieur.

Diese antike Garderobe aus massivem dunklen Eichenholz und handgeschnitzten Ornamenten war in einem tadellosen Zustand – kam aber etwas angestaubt daher. Die Haken bestehen aus hochwertigen schmied-eisernen Nägeln!

Nach einem kleinen „Make Over“  erstrahlt die antike Hakenleiste in neuer Schönheit – bereit für die nächsten 100 Jahre …

Überzeugt Euch gerne selbst – schaut doch einfach mal vorbei in meinem kleinen Lädchen

wertSCHÄTZEnd HINTER DER BURG

antik – vintage – mid century – dekoration

oder online bei „eBay-Kleinanzeigen

erfreu‘ dich an efeu!

Efeu ist einfach überall – es wuchert und wächst 365 Tage im Jahr, manchmal mehr und schneller, als es einem lieb ist.

Der Verzehr von Efeu ist giftig, aber die im Efeu enthaltenen Saponine eignen sich hervorragend als Waschmittel. Dazu müsst ihr keine Zutaten im Supermarkt einkaufen:                                                             

 20 Efeublätter

1 alten Baumwollstrumpf oder Wäschenetz

1/2 Tasse weissen Essig (5 % Säure)

Die Efeublätter in einen Baumwollstrumpf stecken, verknoten.

Direkt in die Trommel mit zur Wäsche geben, eine halbe Tasse Essig als natürlichen Weichspüler direkt ins Weichspüler-Fach, Programm starten.

Perfekt für 30/40/60 Grad-Wäsche – Flecken behandele ich vor dem Waschen mit etwas Kern- oder Gallseife.

Besonders für Baby- und Kleinkinder-Kleidung geeignet.

Schont unsere Umwelt und Deinen Geldbeutel!

Übrigens – Auch Efeu-Spülmittel ist schnell zubereitet – folgt demnächst in diesem Blog – es finden sich aber auch zahlreiche  Rezepturen im Internet.

 
 

alte(s) liebe(n)

Während der Renovierung unseres Hauses habe ich eine alte Liebe wiederentdeckt, die Jahrzehnte lang unter Excel-Tabellen, Roadmaps, Projektlisten, unzähligen Sitzungen und Protokollen verschüttet  lag.

Natürlich mussten wir vieles wegwerfen und entsorgen, das lässt sich gar nicht schönreden.

Aber bei jedem Stück, das zum Baucontainer getragen wurde –  und es waren am Ende 13 Container voll –  stellte ich mir die Frage „Muss das wirklich weg? (Wie) könnte ich es verwandeln und neues Leben einhauchen?

Muss dieses Teil wirklich wieder funktionieren oder darf es am vermeintlichen Ende seiner Tage nicht einfach nur dekorativ sein?

Mit zwei antiken Nachtkästen meines verstorbenen Schwiegervaters Hans fing also vor 3 Jahren alles an – nachdem ich diese mit mineralischer nachtblauer Kreidefarbe gestrichen hatte –  sind sie zu echten Schmuckstücken in unserem Schlafzimmer geworden.

So finden sich mittlerweile sehr zahlreiche kleine und große Erinnerungsstücke in unserem Haus und Garten wieder – entweder mit neuem Anstrich oder einer veränderten Funktion.

Die einzigartige Ausstrahlung dieser alten Möbelstücke ist einfach durch Nichts zu ersetzen – die Anziehungskraft eines schwedischen Einrichtungshauses war plötzlich wie weggeblasen!

 Nachhaltig & Wertschätzend

Mir gefällt der Nachhaltigkeits-Gedanke, ganz bewusst und wertschätzend mit Dingen aus einer vergangenen Zeit umzugehen.

Wir versuchen – so weit wie möglich – ohne Plastik und Kunststoffe zu leben. Wenn irgendwie machbar, kaufen wir Möbel und Kleidung aus zweiter Hand.

Während der Corona-Krise haben wir auch einen kleinen Naturkostladen im Nachbarort Grassau sehr zu schätzen gelernt.

Auch von diesem tollen Laden und seinem Besitzer werde ich bald an dieser Stelle berichten.

Die Natur beschenkt uns reich – und wir haben es verlernt mit der Natur zu leben.

Wir müssen nicht zwingend kaufen – nur unsere Sinne wieder sensibilisieren.

Aus welche natürlichen Ressourcen können wir schöpfen?

Wieso dieses alte Wissen nicht wieder schätzen lernen?